Stimmen aus dem Publikum nach der Premiere des 1. Kaliningrad-Filmes „Kaliningrad – die Bewohner“, Zarya Cinema, VII. Europäische Filmfestspiele, Kaliningrad, 2011
Eine Frage aus dem Saal: Haben Sie Ihr Haus gefunden, als Sie zurückgekehrt sind?
Eine Zuschauerin: Sie werden diesen Film auch in Deutschland zeigen. Mir ist aufgefallen, dass Sie sehr viele Gebäude in schlechtem Zustand gezeigt haben, aber wir haben auch sehr viele schöne Gebäude – warum zeigen Sie nicht auch etwas Modernes? Das gibt es hier auch. Das ist eine Frage, und noch eine:
Ich möchte sehr gerne Kaliningrad / Königsberg aus dem Jahr 1956 sehen, als ich in diese Stadt gekommen bin … Es gab damals praktisch keine Häuser auf dem Leninski Prospekt, es war eine furchtbare Zerstörung. Wir wussten, dass die Amerikaner bombardiert haben und so weiter … Gegen die Sowjetarmee gab es wohl keine besonderen Vorwürfe? Gibt es in Deutschland auch diese Sichtweise oder hält man uns doch für schuldig?
Moderatorin: Ihre zweite Frage ist, ob es Bilder aus dieser Zeit gibt?
Eine Zuschauerin: Ja, es gibt die Aufnahmen aus dieser Zeit. Ich kann mich gut erinnern … das Grab von Kant … diese Treppe sind wir heraufgegangen …
Ein Zuschauer: Ich möchte sagen, dass echte Kaliningrader meistens in solchen Häusern leben, das ist ihr natürliches Lebensmilieu.
Yulia Bardoun: Ich habe nur einen kleinen Kommentar. Es scheint mir, dass dieser Film eine sehr interessante Dokumentation unserer Gesellschaft in diesem konkreten Zeitabschnitt ist. Und es scheint mir, dass er sehr wichtig ist. Das ist die erste Dokumentation, in der die Ansichten, der Blick auf unsere Stadt von verschiedenen Generationen dargestellt sind. Es gibt Forschungen zur Geschichte, in denen man sehr interessante Interviews mit den ersten Umsiedlern lesen kann. Aber die Umfragen im modernen Leben – was denken die heutigen Jugendlichen oder die Menschen mittleren Alters – das ist noch nirgendwo fixiert. Das ist eine sehr wichtige Dokumentation. Man kann sehen, wie sich das Reden von der Stadt abhängig von der Generation unterscheidet. Es ist interessant die Meinung der Menschen zu hören, die den Film gesehen haben, und der Menschen, die nicht mit der Schaffung des Filmes verbunden waren.
Ludmila Snegowski: Es ist sehr interessant. Wir treffen uns oft mit Deutschen. Wir sehen, dass sie ihre alte Stadt sehr geliebt haben, ihre Stadt Königsberg. Sehr viele Fotos sind erhalten geblieben …
Diesen Film, man könnte das fortsetzen, sogar die Einwohner selbst könnten etwas in dieser Art weiterführen, für die Geschichte, für die Zukunft.
Alexander Scheludjakow: Ich habe mir diesen Film sehr gerne angesehen. Ich gab mir in den letzten 15 Jahren Mühe, möglichst alle Filme über Kaliningrad und Kaliningradskaja Oblast anzusehen. Unter anderen auch die Filme von Klaus Bednarz und auch einen Film von Volker Köpp vom Jahr 2009, „Holunderblüte“, über das Leben im nord-westlichen Teil des Gebietes, näher zur Kurischen Nehrung. Und in allen diesen Filmen ist die Nostalgie von der deutschen Vergangenheit zu spüren: Da ist immer traurige Musik, die Landschaften, völlige Leere der Kultur, wenn etwas gezeigt wird, dann sind es deutsche Ruinen und so weiter … und hier „lebendige“ Menschen, russische Leute, die nicht verbunden sind mit der deutschen Nostalgie, die typisch ist besonders für deutsche Touristen, besonders der älteren Generation, die hierher kommen … Und hier, reale russische Leute mit ihren Problemen, vielleicht ist es der erste Film, in dem Kaliningrad gezeigt wird als die Stadt der russischen Menschen, die entweder verbunden oder nicht verbunden sind mit der deutschen Kultur, die aber eben als Russen sprechen … Die Menschen befinden sich irgendwie zwischen zwei Polen, ich meine kulturelle Pole … deswegen vielen Dank an die Filmschaffende!
Eine Zuschauerin: Ich bin zufällig hierher geraten, ich war bei der Ausstellung, und dann dieser Film, er war wie eine Fortsetzung … die Ausstellung hat mich beeindruckt … die Farben der See, die Schüsse und die rote Farbe der See … das blieb im Gedächtnis … das ist das Erste.
Moderatorin: Sie sprechen über eine andere Arbeit …
Das ist nicht wichtig, weil das eine Einheit ist, das hängt zusammen … der Film hat die Vorstellung über Kaliningrad vollendet. Wissen Sie, ich bin einverstanden mit dem vorher Gesagten … alle Personen im Film reden über die Stadt unterschiedlich. Es ist nicht zufällig, dass die Häuser so gezeigt sind. Sie sind manchmal schlecht in ihrer Qualität, Farbe, aber die Bewegung der Menschen auf den Straßenübergängen ist kein Zufall, alles verändert sich ständig, und die Menschen geben das Zeitmaß, sie denken unterschiedlich von Kaliningrad, aber diese Bewegung in Richtung Zukunft gibt dieser Fußgängerübergang … das ist mein Verständnis von diesem Film. Die nächste Generation muss das alles nur noch entwickeln. Und sogar die ältere Frau zum Filmschluss – sie bringt auch Bewegung in Richtung Zukunft … aber der Fußgängerübergang ist nicht zufällig aufgenommen, das ist die Verbindung mit Europa, aber auch mit Russland.
Eugen Snegowski: Ich wollte auch noch eine letzte Bemerkung machen: Danke schön dafür, dass es der erste Film war über Kaliningrad, über das lebendige Kaliningrad. Es gibt nicht viel Literatur über Kaliningrad, ich weiß, es gibt „Lokale Zeit“ – ein Literaturdenkmal für Kaliningrad unserer Zeit. Deswegen kann man Gudrun Wassermann herzlich danken, dass sie den ersten Film überhaupt über Kaliningrad gemacht hat. Aber das ist kein Vorwurf an uns. Ich bin der Meinung, das ist unser gemeinsames Land. Es wurde den Deutschen weggenommen … Uns ist vorbestimmt, auf diesem Boden weiter zusammenzuarbeiten und zusammen dieses Land in solch eine blühende Region zu verwandeln, wie es Ostpreußen früher war, berücksichtigend die Tragödie unserer Völker. Das wollte ich hinzufügen. Und natürlich möchte ich, dass dieser Film gesehen wird auch im ganzen Gebiet, aber vor allem von den Kaliningradern. Denn wenn ich hier die anderen höre, regt mich der Film zum Nachdenken an, zu Überlegungen, was uns in der Zukunft erwartet, was wir heute zu tun haben … um wirklich eine wunderbare russisch-europäische Stadt aufzubauen … danke schön!
Ende der Diskussion, viele Leute sprechen durcheinander, Worte, Sätze sind nicht zu verstehen, nur ein paar Mal deutlicher das Wort „Kaliningrad“ und das Wort „1956“
Обсуждение после премьеры первого фильма о Калининграде-“Калининград -жители” в кинотеатре “Заря”, VII. Европейский Кинофестиваль, 2011г.
Вопрос из зала: Вернувшись в Инстербург, Вы нашли свой дом, в котором Вы жили?
Зрительница: В Германии будет тоже показываться этот фильм. Я обратила внимание на то, что очень много было показано плохих зданий. А ведь у нас много прекрасных зданий. Почему бы не показать то, что современное есть?
Это один вопрос. Второй вопрос: очень бы хотелось увидеть вот таким, каким я увидела Калининград-Кёнигсберг в 1956 году, Ленинского проспекта домов практически не было. Разруха страшная была. Мы знали, что американцы там бомбили и так далее, к советским войская вроде не было особых претензий. Такие взгляды в Германии, или нас нас тоже обижаются?
Ведущая дискуссии: А второй вопрос- Вам бы хотелось увидеть кадры 1956 года?
Зрительница: Да, не ли этих съёмок. Вот бы их показать. Я вот хорошо эту могилу Канта помню, этот разрушенный двор. По этой лестнице мы поднимались до самого верха.
Зритель: Я бы хотел сказать, что истинные калининградцы в большинстве своём живут в таких домах. Это их естественная среда обитания.
Юлия Бардун: У меня не вопрос, а небольшой комментарий. Мне кажется, что у нашего общества был конкретный период времени. И это очень важно, мне кажется, это первый такой документ, где представлены взгляды на наш город совершенно разных поколений. Потому что есть, например, исследования по устной истории, где можно прочитать очень интересные интервью первых переселенцев. А вот свидетельства сегодняшней жизни, того, о чём думает молодёжь, среднее поколение- это вообще нигде еще не зафиксировано. Для меня это очень важный документ, потому что видно, как меняется даже поколенчески разговор о городе. И очень интересно услышать мнение и тех, кто посмотрел фильм, и кто не имеет отношения к его созданию. Мы, конечно, были сами очень вовлечены.
Людмила Снеговская: Очень интересно, конечно. Мы тоже встречаемся часто с немцами, видим, что они любили свой старый город Кёнигсберг, очень много фотографий сохранилось.
Этот фильм можно было бы продолжать. Сами жители могли бы продолжать- для истории, для будущего
Александр Шелудяков: Я с удовольствием посмотрел этот фильм. Так сложилось, что последние 15 лет я стараюсь смотреть фильмы о Калининграде и области. В частности фильмы- возможно, известное имя- Клаус Беднарц, а также фильмы о Калининграде- один из последних – это фильм “Цвет бузины” о жизни Северо-Западной части области, ближе к Куршскому заливу. И во всех фильмах чувствуется ностальгия по немецкому прошлому: это всегда печальная музыка, это пейзажи, это совершенная пустота культуры, если что-то показывают- это немецкие развалины, люди достаточно примитивные. И тут – люди, живые люди, не связанные с немецкой ностальгией, которая, наверное, свойственна многим туристам, особенно старшего поколения. Здесь.живые русские люди, со своими проблемами. И вот, может быть, это первый фильм, где Калининград показывают как город русских людей, которые связаны с немецкой культурой, или не связаны, но об этом говорят именно как русские, не переживая себя как люди, которые находятся между какими-то полюсами, культурными полюсами, я имею ввиду… поэтому большое спасибо создателям фильма!
Зрительница: Я попала сюда случайно, я побывала на выставке, а потом как бы продолжением явился этот фильм. Выставка меня поразила: краски моря, слыша выстрелы и краснота моря- я увидела эту инсталляцию и она мне очень запомнилась. Это первое, и второе …
Ведущая дискуссии: Вы говорите о другой работе …
Это не важно, выставка представляла единое целое, там немножко другой момент…. фильм завершил представление о Калининграде. Я согласна с выступающим, действительно, по-разному смотрят все жители, выступающие в фильме, на город Калининград. Но не случайно показаны дома, что они не всегда отвечают качеству: цвету, штукатурка где-то упала… но движение, переходы – не случайны, там все время изменяются, и люди дают соизмерение времени. Они по-разному мыслят о Калининграде, но именно движение к будущему и передаёт этот переход. Это вот моё понимание этого фильма. Следующее поколение только – для развития. И даже завершение пожилой женщиной в этоом фильме – движение к будущему. Но переход- не случайно сделан. Этот переход – это связь с Европой, так и с Россией.
Евгений Снеговский: Я еще хотел бы сказать последнее: спасибо, за то, что это был в принципе первый фильм такой интересный о Калининграде. Именно о живом Калининграде. И литература тоже богатством не блещет о Калининграде. Есть такая интересная вещь -“Местное время”, литературный памятник Калининграду нашего времени. И поэтому можно поблагодарить госпожу Вассерманн за то, что она создала, на мой взгляд, первый фильм о Калининграде вообще. Но это не упрёк нам. Я считаю, что это наша совместная земля. Она была у немцев отнята. Нам суждено работать дальше вместе на этой земле, вместе превращать её в тот цветущий край, которым когда-то была Восточная Пруссия, но уже на более высоком уровне, с учётом трагедии наших народов. И еще, конечно, мне бы хотелось, чтобы этот фильм увидели еще жители области и Калининграда, потому что он побуждает к рассуждениям, к размышлениям о том, что нас ждёт в будущем, что нам нужно сделать сейчас, чтобы действительно построить замечательный русский-европейский город. Спасибо!